Habt ihr schonmal einen Städtetrip mit kleinen Kindern gemacht oder überlegt ihr, ob das überhaupt Sinn macht? Wir kommen erst von einem 3-tägigen Trip nach Tallinn, Hauptstadt von Estland, zurück (Blogbeitrag folgt) und haben im Zuge von verschiedenen Rundreisen schon mehrere Städte besucht. Hört ihr auch oft von Freunden oder Familie „Oh, ein Städtetrip mit Kind? Ist das nicht zu stressig für euch und zu langweilig für die Kinder?“ Hier möchte ich meine ganz persönlichen Erfahrungen mit euch teilen und meine Tipps, wie eine Stadtbesichtigung aussehen und funktionieren kann.
Kleinstadt vs. Metropole
Tallinn war unser erster richtiger Städteurlaub seit die Kinder auf der Welt sind. Ansonsten haben wir im Urlaub oder am Wochenende mal für ein paar Stunden eine Stadt besucht, mehr aber auch nicht. Mit einem (unkomplizierten) Baby kann man sicherlich sehr gut Städtetrips machen. Ich sage hier bewusst „unkompliziert“, weil wir 2 Schreibabys hatten, und die Anfangszeit extrem anstrengend war. Hier soll es aber in erster Linie um einen Kurztrip mit kleinen Kindern gehen. Meiner Meinung nach eignen sich kleine Städte, in denen es ruhiger zugeht und die locker in 2 Tagen zu besichtigen sind, besser mit jungen Kindern als Großstädte wie Berlin oder New York. Warum? Ganz einfach: weil man das ganze dann sehr entspannt angehen lassen kann, sich „treiben lassen“ kann und keine seitenlangen To Do Listen mit Sehenswürdigkeiten hat, die man „unbedingt gesehen haben muss“. Istanbul zum Beispiel reizt meinen Mann und mich sehr und wir möchten die Stadt auf alle Fälle noch besuchen. Allerdings gibt es dort so viel zu sehen, dass man locker 5 bis 7 Tage dort verbringen kann. So müsste man entweder auf vieles verzichten, weil die Kinder nach der hundertsten Moschee irgendwann gelangweilt sind, oder aber egoistisch sein Programm durchziehen und in Kauf nehmen, dass die Kinder vermutlich nicht besonders happy sein werden. Und das will man ja beides nicht. Insofern ist eine kleine süße Stadt mit ein paar wenigen Must Sees genau das richtige für eine Kurzreise mit den Kids.
Zum „Wiederholungstäter“ werden
Möchte man aber unbedingt eine große Stadt wie Paris, London oder Rom besichtigen, so bieten sich Städte an, die man als Erwachsener schon kennt und beim erneuten Besuch nicht den Drang hat, so viel wie möglich zu sehen (weil man die wichtigsten Sightseeing Spots eben schonmal besucht hat).
Prioritäten setzen
Wer aber ungern zweimal an den gleichen Ort reist und große Städte kleinen vorzieht, der kann seinen Fokus auch auf ein paar wenige Sehenswürdigkeiten legen und das Programm dadurch etwas entzerren.
Kindgerechtes Programm
Die Überschrift spricht für sich. Bei einem Citytrip sollte man immer auf eine gute Mischung aus eigenen Interessen und Interessen der Kinder achten. So kann man immer wieder mal an einem Spielplatz stoppen, ein Eis essen, sich ins Café setzen und Kuchen essen, ein interaktives Museum für Kinder besuchen oder die Kinder in einem Park einfach rennen lassen oder Ball spielen. Auch eine Burg oder ein Schloss können für Kinder ab einem bestimmten Alter spannend sein.
Anzahl Tage beschränken
Für eine begrenzte Zeit kann man die Kinder sicherlich für eine Stadtbesichtigung motivieren. Aber irgendwann verliert auch das geduldigste Kind sein Interesse daran und möchte toben, baden und einfach machen, worauf es Lust hat.
Andere Kinder mitnehmen
Fährt man in eine Stadt, kann es auch helfen, das mit einer befreundeten Familie, Mama oder einem befreundeten Papa mit Kind zu machen. Während die Erwachsenen ein Bauwerk bestaunen, haben die Kinder ihre Spielgefährten dabei und die Zeit wird viel kurzweiliger.
Städtetrip in (Bade)Urlaub einbauen
Eine weitere Idee ist, während beispielsweise einer Woche Urlaub in der Toskana ein bis zwei Städte in der Nähe zu besuchen. Dies hat den Vorteil, dass man nach einem Tag Stadt, wieder einen Tag am Pool oder Strand verbringen oder sogar direkt am selben Tag nochmal ins Meer springen und die Kinder damit motivieren kann. Ganz egal, ob es sich nun um einen Badeurlaub, eine Rundreise, Inselhopping oder einen Urlaub in den Bergen handelt: wichtig ist nur, dass der Urlaub ausgeglichen ist und Kinder wie Eltern auf ihre Kosten kommen. Eine reine Aneinanderreihung von Städten im Rahmen einer Rundreise fände ich mit kleinen Kindern noch nicht geeignet.
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Inspirationen und Ideen zum Thema Städtetrips mit Kind geben und euch dazu ermutigen, dass solch ein Trip mit der richtigen Planung durchaus gut funktionieren kann :). Habt ihr ähnliche oder andere Erfahrungen gemacht? Nutzt gerne die Kommentarfunktion und schreibt mir, was ihr denkt.