Welche Länder sollte man vor der Einschulung unbedingt noch bereisen? Oder: Welche Art von Reisen bieten sich noch an, bevor die Kinder in die Schule kommen?
Vielleicht habt ihr euch auch schon mal die Frage gestellt, welche Länder man idealerweise noch vor der Einschulung bereisen sollte, weil dann nicht mehr oder kaum noch möglich? Dann gehört ihr wie ich zu den Fernweh“geplagten“, die möglichst viel von der Welt sehen möchten und jetzt schon planen, welche Reisen man leicht in den Schulferien machen kann und welche nicht. FOMO (fear of missing out), also die Angst, etwas zu verpassen, kann man natürlich auch aufs Reisen übertragen: die „Angst“, bestimmte Länder ab der Schulzeit erstmal für längere Zeit nicht mehr sehen zu können. Europa kann man grundsätzlich wunderbar in den Schulferien bereisen. Bei 14 Wochen Schulferien, verteilt übers ganze Jahr, kann man so ziemlich jedes Land in Europa optimal bereisen (die hohen Preise mal außen vor gelassen). Deshalb widmet sich dieser Beitrag allen Reisezielen außerhalb Europas. Also, zurück zur Eingangsfrage: Welche Länder sind vor der Einschulung „sinnvoll“?
Tipp 1
Grundsätzlich kann man sagen: Alle Länder/Reisen, für die 2 Wochen zu kurz (weil das Land zu groß oder zu weit weg) sind UND die sich nicht für die Sommerferien anbieten (der einzige Zeitraum, in dem man länger als 2 Wochen in den Urlaub fahren kann), weil Juni/Juli/August/September (je nach Bundesland) keine gute Reisezeit für das jeweilige Land sind. Neuseeland ist definitiv solch ein Ziel. Nicht umsonst spricht man „vom (anderen) Ende der Welt“. Allein schon für die Hinreise braucht man locker 24 Stunden. Das ganze mal 2 ergibt schon 2 Tage, die nur für die Hin- und Heimreise anfallen. Wer so weit fliegt und so viel Geld für die Flugtickets ausgibt, möchte sicherlich so viel wie möglich vom Land sehen, (heißt Nord- und Südinsel) denn wer weiß, wann man so schnell wieder dorthin kommt. Auch wenn das Land relativ klein auf der Karte wirkt, so sind die Distanzen nicht zu unterschätzen (ich spreche hier aus Erfahrung – wir haben eine unserer Elternzeitreisen dort verbracht, Blogbeitrag folgt). 3 Wochen sind meines Erachtens das absolute Minimum für dieses schöne Fleckchen Erde, 4 Wochen oder mehr sind natürlich noch besser. Bleiben wir in Ozeanien: Auch für bestimmte Regionen Australiens (Ostküste, Süden, Teile Westküste) gilt der deutsche Winter als beste Reisezeit und ist daher nicht mit den Sommerferien kompatibel. Viele andere Inseln in der Südsee sind dagegen im unserem Sommer gut zu bereisen.
Tipp 2
Eine andere Überlegung ist der Kostenfaktor. Es gibt Ziele wie Hawaii bzw. Thailand, die sich zwar in den Schulferien gut bereisen lassen, die dann aber aufgrund der Reisezeit (August = Hochsaison, Zeit um Weihnachten/Silvester = ebenfalls sehr beliebt) extrem teuer und überfüllt sind. So bieten sich für Hawaii beispielsweise die Monate April und Mai an oder für Thailand (je nach Region) der Januar oder Februar. Das gleiche gilt für die USA und Kanada.
Tipp 3
Auch die Zeitverschiebung kann man in seine Überlegungen miteinfließen lassen. Wer in Länder mit großem Zeitunterschied zu Europa reist, ist vielleicht nach der Rückkehr froh, noch ein paar Tage zum Akklimatisieren zu haben (Stichwort: Jetlag). Wenn man schon auf die Schulferien angewiesen ist und in ein Land fliegen möchte, das nur von Dezember bis April gut zu bereisen ist (gilt für nahezu alle Länder Mittelamerikas und große Teile Südostasiens), dem bleiben nur die 2-wöchigen Weihnachts- oder Osterferien. Hier kommt man schnell in die Bredouille: entweder weniger als 2 Wochen wegfliegen, um am Ende noch ein paar Tage zum „Ankommen“ zu haben, dafür aber Urlaubstage einbüßen. Oder aber das Maximum an der zur Verfügung stehenden Zeit herausholen (15 bis 16 Tage), dann aber völlig gerädert am nächsten oder übernächsten Tag in die Arbeit/Schule gehen mit dem Wäscheberg vor Augen. Mein Tipp wäre daher: Länder mit großem Zeitunterschied zu Europa entweder noch vor den Schulferien planen oder dann in den 6-wöchigen Sommerferien, wenn man danach noch etwas Puffer hat (zumindest die Kinder, bevor die Schule wieder losgeht). Für alle 2-wöchigen Ferien wie Osterferien, Pfingstferien bieten sich eher Ziele in Europa oder aber Ziele außerhalb Europas an, die entweder in maximal 6 Stunden erreichbar sind wie Dubai oder der Oman, die kaum oder keine Zeitverschiebung zu Europa haben (wie Südafrika, oder die Seychellen) oder die auch in 10 bis 13 Tagen gut machbar sind, sodass man die Feriendauer nicht maximal ausreizen muss (z.B. Malediven, Kapverden).
Tipp 4
Wer so wie ich ein Wintermuffel ist und am liebsten das ganze Jahr über Sommer hätte, kann auch nochmal die Möglichkeit nutzen, dem deutschen Winter zu entfliehen. Ich finde, gerade Januar und Februar sind die besten Monate dafür. Warum? Ganz einfach: im November hat man (mit etwas Glück) noch ein paar schöne Herbsttage und selbst wenn nicht, so beginnt ab November erst die dunklere und ungemütlichere Jahreszeit und man kann noch vom Sommer zehren. Den Dezember mag ich persönlich ganz gerne, weil er die Vorweihnachtszeit einläutet mit Plätzchen backen, Weihnachtsmärkten, Weihnachtsgeschenke kaufen, basteln und noch viel mehr. Über Weihnachten wegzufahren käme für mich nicht in Frage, weil Weihnachten für mich ein Familienfest ist mit Traditionen. Weihnachten am Strand zu verbringen, würde sich für mich komisch anfühlen. Auch wenn ich kein großer Freund des Winters bin, so gehört er für mich an Weihnachten dazu. Aber das ist natürlich rein subjektiv und es gibt sicherlich auch einige Leute, die gerade an Weihnachten aus verschiedenen Gründen gerne von zu Hause weg sind. Für letztere gibt es auch noch in den Schulferien die Möglichkeit, dem Winter für eine Fernreise zu entkommen – allerdings zu utopischen Preisen. Spätestens ab Januar bin ich den Winter meist leid und sehne mich nach Wärme, Sonnenstrahlen, mehr Tageslicht und längeren Tagen. Im März hat man mit etwas Glück schon wieder frühlingshaftere Temperaturen und das „schlimmste überstanden“. Also wer die Chance nochmal nutzen möchte, für mehrere Wochen im Winter in die südlichen Gefilde zu fliegen und dort zu „überwintern“, der sollte diese Gelegenheit noch nutzen. Hier hat man die Qual der Wahl über alle Kontinente hinweg: Karibik, Florida, Australien, Neuseeland, Thailand, Costa Rica, Mexiko, Oman.
Tipp 5
Für alle, die mehr als 2 Wochen am Stück verreisen möchte und dies aufgrund der Reisezeit des jeweiligen Landes in den großen Ferien nicht mehr möglich ist, sollten dies noch vor dem Beginn der Schule tun. An welche Länder ich hier denke? Eine Rundreise durch Argentinien (inkl. Patagonien) und/oder Chile. Karibik-Inselhopping. Die meisten Länder Zentralamerikas: Costa Rica, Panama, Belize (auch als Kombi möglich). Große Teile Südostasiens: Rundreise Südthailand inkl. Inselhopping Andamanensee, Inselhopping Indonesien. Australien. Neuseeland.
Welche Länder sind auch noch mit den Schulferien kompatibel?
So, das waren meine 5 Tipps, was vor Schulbeginn Sinn macht. Dreht man die Frage um, so kann man sagen, dass man sich folgende Reisen und Länder gut „für später aufsparen“ kann:
- Alle Fernreiseziele, die sich auch in den Sommerferien (siehe dazu meinen Blogbeitrag: z.B. Costa Rica, ABC-Inseln) bereisen lassen
- Nahezu alle Länder in Europa
- Länder, die auch in 2 Wochen oder weniger gut machbar sind: z.B. Mauritius
- Länder mit keiner oder geringer Zeitverschiebung (Stichwort: Jetlag): z.B. Namibia, Seychellen
- Tendenziell kleinere Länder/Inseln: z.B. La Réunion
- Länder mit einer Flugzeit bis zu 6 Stunden: z.B. Dubai, Oman
- Altersgerechte Urlaube: Last but not least, würde ich Abenteuerurlaube und Urlaube, die vom Wandern leben, eher mit etwas älteren Kindern machen. Genauso Länder, die kulturell viel zu bieten haben und wo viel Sightseeing auf dem Programm steht. Mit kleinen Kindern sollte der Fokus meiner Meinung nach auf Strand, Baden, Natur und Tieren liegen. Deshalb haben wir Costa Rica beispielsweise geplant, wenn unsere Kinder schon etwas größer sind und man mit ihnen Dschungelwanderungen machen kann, Rafting, Ziplining, im Dschungel übernachten, … Alternativ kann man den Urlaub einfach entsprechend anpassen, weniger Stopps einbauen und manche Dinge auslassen. Mit kleinen Kindern finde ich Reiseziele am geeignetsten, an denen man mit Kindern und ohne Kinder im Grunde genommen das Gleiche macht, weil man dadurch nichts „verpasst“ und man allen Bedürfnissen bestmöglich gerecht wird (Malediven = egal ob mit oder ohne Kinder liegt der Schwerpunkt hier auf Baden; ebenso Inselhopping Karibik, wobei man hier etwas mehr Abwechslung hat).
Fazit
Würde mich jemand fragen, welche Länder ich ihm vor der Schule empfehlen würde, so wären dies meine Top 10:
- Kanada
- USA
- Hawaii
- Australien
- Neuseeland
- Karibik-Inselhopping (z.B. Guadeloupe, Martinique, St. Lucia, Dominica)
- Mexiko (Yucatan-Halbinsel)
- Thailand, Andamanensee (mind. 3 Wochen)
- Oman (3 Wochen inkl. Salala)
- Argentinien in Kombination mit Chile